Nach ein paar Tagen auf Nias im Kinderdorf und einer, dank den Muezzins, fast schlaflosen Nacht in Medan geht's jetzt endlich: home sweet home! Das Abenteuer hat ein Ende...aber es war bestimmt nicht das Letzte!
Bis bald und liebe Gruesse,
Paddy
Paddy Indonesia 2016
Mittwoch, 6. April 2016
Donnerstag, 31. März 2016
Kleiner Ausblick...
Noch zwei Tage bin ich hier auf „meinem“
Inselchen, unterrichte fleißig und mache die letzten Besorgungen (jetzt rennt
die Zeit auf einmal). Am Samstag dann geht es mit dem Schiff nach TelukDalam, die Hafenstadt der nächst größeren
Insel. Dort bleib ich dann noch ein paar Tage im Kinderheim, bevor ich in die
große Reise antrete J.
Stromausfall („matilampu“ – wortwörtlich übersetzt: die Lampe ist tot)
Ja die Lampe war mal wieder tot… ;). Und ich
war ganz froh, denn wenn keiner das Licht ausgeschaltet hätte, wär ich
wahrscheinlich nie auf den wunderschönen Sternenhimmel aufmerksam geworden.
Danke! Man muss die Dinge positiv sehen, und so hab ich mir einen Stuhl mitten
in den Garten gestellt und mal wieder: gestaunt! Verlerne nie zu staunen! Etwas
Wunderbares… Und als ich so in den großen, unendlich weiten Sternenhimmel sah,
kam sich die Paddy gaaaaanz klein vor und mir wurde mal wieder bewusst, wie
wenig wir eigentlich verändern können. Jeder werkelt hier auf diesem Planeten
irgendwie vor sich hin, und die meisten nehmen sich dabei auch noch sehr
wichtig. Doch letztendlich sind wir alle winzig kleine Lebewesen, die in diesem
großen Weltall ihr Glück suchen! Und trotzdem ist es wichtig, dass wir versuchen,
ein möglichst gutes Leben (was ist das?!) zu führen und, meiner Meinung nach,
die Welt ein bisschen besser machen. Aber eben mit der nötigen Portion
Leichtigkeit, denn letztendlich sind wir nur ein kleines Pünktchen im großen
Weltall!
Diese Gedanken passen auch ganz gut zu meiner letzten Woche hier auf Tello. Heute war ich nochmal in der Schule und hab Reli unterrichtet. Mittags dann hab ich fünf Mädels ein bisschen extra Englischunterricht gegeben und dann noch zu meiner kleinen motivierten Einzelschülerin geschaut, die lesen lernen möchte und schon erstaunliche Fortschritte macht J. Und ich glaub so sollte ich mich damit zufrieden geben, was ich auf Tello geschafft habe und nicht nur sehen, was ich gern noch geschafft hätte. Ich glaube es sind vor allem die zwischenmenschlichen Begegnungen von denen beide Seiten profitieren. Ich hatte hier so viele interessante Gespräche und Austausch und mir wurde bewusst: Wir, die Völker dieser Erden, müssen miteinander reden, von- und miteinander lernen!
Diese Gedanken passen auch ganz gut zu meiner letzten Woche hier auf Tello. Heute war ich nochmal in der Schule und hab Reli unterrichtet. Mittags dann hab ich fünf Mädels ein bisschen extra Englischunterricht gegeben und dann noch zu meiner kleinen motivierten Einzelschülerin geschaut, die lesen lernen möchte und schon erstaunliche Fortschritte macht J. Und ich glaub so sollte ich mich damit zufrieden geben, was ich auf Tello geschafft habe und nicht nur sehen, was ich gern noch geschafft hätte. Ich glaube es sind vor allem die zwischenmenschlichen Begegnungen von denen beide Seiten profitieren. Ich hatte hier so viele interessante Gespräche und Austausch und mir wurde bewusst: Wir, die Völker dieser Erden, müssen miteinander reden, von- und miteinander lernen!
Dienstag, 29. März 2016
Kranki
Jetzt sitz ich hier, strecke meine Füßchen in
den Wascheimer mit kaltem Wasser und sinniere vor mich hin. So hab ich mir das
nicht ganz vorgestellt. Pünktlich zu den Osterferien letzte Woche bin ich krank
geworden. Und ich mach ja keine halben Sachen, also wenn schon, dann gleich
richtig. Hab mich gefühlt wie ein Versuchskaninchen: Jeden Tag bin ich
aufgewacht und hatte irgendeine neue unerklärliche Krankheit. Inzwischen sind
die ganzen Kränkeleien zwar verschwunden, dafür habe ich zum krönenden
Abschluss nen stechenden Ausschlag an den Beinen und Händen bekommen. Danke
auch. Natürlich ärgert mich das, vor allem weil ich nicht so volle Kanne
durchstarten kann wie ich gern möchte. Meine Zeit auf Tello ist fast vorbei,
und eigentlich wär ich gerne noch etwas produktiver gewesen, zum Beispiel hab
ich mir vorgenommen, ein bisschen Umweltbildung zu betreiben, da Tello bald im
Plastikmüll versinkt, wenn es so weiter geht.Es wäre also bitter nötig. Als
kleines Trostpflaster hab ich ein paar Bilder ausgedruckt und versuch das
Problem den Schülern morgen bei der Morgenversammlung zu erklären. Besser als
nichts, auch wenn ich gerne mehr Menschen erreicht hätte. Aber vielleicht muss
ich mich einfach damit zufrieden geben, denn für ein Großprojekt fehlt mir
einfach die Kraft. Und wenn ich dann nachmittags der Schwester in der kleinen
Klinik helfe und die Patienten dort sehe, welche ganz andere Leiden haben
(vorgestern kam ein Patient, der sich am halben Körper verbrannt hat), bin ich
einfach dankbar, dass es mir einigermaßen gut geht. Seit gestern ist also
wieder Schule angesagt. Dienstag hab ich immer nur zwei Relistunden, die sind
immer ganz schnell vorbei. Danach bin ich gleich heimgedüst, weil wir nen
Ausflug mit dem Speedboot „Axelus“ auf eine kleine verlassene Insel gemacht
haben. Das wollt ich mir naatürlich nicht entgehen lassen J. Schön
wars und heiß! Vor allem die Unterwasserwelt fasziniert mich hier immer wieder
aufs Neue, da komm ich aus dem Staunen meist gar nicht mehr raus: Lauter bunte
Nemos, Seesterne und Korallen. Wow…!
Dienstag, 22. März 2016
Kleiner Weltuntergang...
Heute Nacht hat sich hier auf Tello gefühlt
ein kleiner Weltuntergang abgespielt. Um 8 hat es angefangen zu regnen was
nur so geht! Gut für unsere Bohnen, nicht so gut für uns. Um 9 gab es dann nen
inselweiten Stromausfall. Auch nicht schlecht. Leider ist aber die Batterie von meiner heißgeliebten Stirnlampe von den
vielen Vulkanbesteigungen schon leer. Und so hab ich es einfach den Schwestern
nachgemacht und bin um kurz nach neun eingenickt…! Bis ich von lauten Schlägen
wieder aufgeweckt wurde. Wenn es hier stürmt, dann aber richtig! Heute Morgen konnten wir dann
das Ausmaß betrachten: 3 Papaya- und ein Bananenbaum sind in unserem
Garten umgefallen. Dabei sind Papayas doch meine absoluten Lieblingsfrüchte!
In der
Schule angekommen stand ich erst mal in einer großen Pfütze im
Lehrerzimmer. Im
Klassenzimmer hing die Decke auf Halbmast. Dafuer haben die zwei
Relistunden ganz passabel geklappt. Und da ich aufgrund des Dauerregens
den Heimweg nicht antreten konnte, hab ich dann halt mitgemacht beim
"kaffeelen", also Kaffeetrinken und Schwatzen...
Montag, 21. März 2016
Muffelmontag
„Tell me why I don´t like Mondays?!“ Heute bin
ich muffelig. Es regnet. Das wäre eigentlich Grund genug sich zu freuen, weil
es dann endlich mal abkühlt, aber irgendwie drückt der Regen grad auf meine
Stimmung. Und die Müdigkeit auch. Und die morgendliche Begrüßung meiner
Lieblingskrankenschwester noch mehr: „Oh so langsam wirst du dick, hübsch
hübsch.“ Ja das ist hier zu Lande ein Kompliment, im Paddylande aber nicht! Und
jetzt sitz ich hier und jammer auf hohem Niveau. Ich weiß. Aber man darf auch
mal muffelig sein. Geht vorbei. Spätestens wenn ich wieder ins Meer springt.
Später hab ich noch 2 Stunden Englisch. Aber halt erst um 11. Und drum seh ich
auch keinen Grund jetzt schon in die Schule zu radeln. Alle anderen sehen das
wohl anders und fragen: „Oh geht’s heut nicht in die Schule?!“ Man man. Macht
mich dann noch muffeliger. Was soll ich da denn rumsitzen? Jetzt hab ich mich
halt in meinem Zimmer verschanzt. Gestern war Palmsonntag. Mit richtigen
Palmzweigen. Die werden dann während der Messe gekonnt zu Kreuzchen gefaltet.
Mittags war ich dann noch mit dem Küchenmädel in der „Stadt“ (eine Anhäufung
von 6 Läden) und hab mir ne Bluse zum Unterrichten gekauft (und beim Handeln
gewonnen :). Auf dem Rückweg ist dann mein Fahrradreifen geplatzt…! Vielleicht hatte
die Schwester doch Recht und wir wären besser nicht zu zweit auf meinem Radl
gehockt. Naja. Sind wir halt den lieben langen Weg in der Hitze
zurückgepilgert. Habs dann gleich zum Reparieren gebracht. Nach ner halben
Stunde wars abholbereit: 3 € mit neuem Schlauch ! Da
könnt sich Geyer und Co. mal ein Beispiel nehmen ;). Nachmittags hatte ich dann
noch OMK-Probe. Das ist die Gruppe der „Jungen Katholiken“, die sich ab und zu
treffen. Da war ich früher schon dabei. Nur leider ist der Restbestand der
alten Gruppe relativ gering und die Neuen sind nicht ganz so eifrig.Ob neu oder alt,
die „Gummizeit (jam karet)“ bleibt immer die gleiche: Eigentlich hats geheißen wir treffen
uns um 4 um ein Lied für die Osternacht einzuproben. Wohlwissend bin ich um
halb 5 eingetrödelt und war überraschenderweise die Zweite! Dann hab ich mal
ein bisschen die „deutsche“ Meinung über Pünktlichkeit kundgetan und wir haben
ausgemacht, dass sie mir nächstes Mal einfach ne SMS schreiben wenn alle da
sind und sie anfangen. Hoffentlich klappts. Die Singstunde war dann ganz
erfolgreich und ich freu mich schon auf Ostern (dafür ganz ehrlichgesagt nicht
so arg auf die Tage davor, weil ich die wohl mehr in der Kirche verbringen
werde als sonst irgendwo… naja kann auch nicht schaden!). Abends bin ich dann,
wie morgens schon, nochmal ins Meer gehüpft, und als ich dann sogar noch genug
Signal gefunden habe um ein Telefonat ins ferne Deutschland zu führen,
glücklich eingeschlafen… (und muffelig aufgewacht ;)!
Freitag, 18. März 2016
Lehrerzimmer
Gerade hat ein Lehrer laut durch das ganze
Zimmer gekoppt. Ist hier normal. Nervt mich aber jedes Mal. Heute ist Freitag.
In Deutschland wäre das der letzte Tag der Arbeitswoche. Nicht aber in
Indonesien. Da ist auch samstags Schule. Glückwunsch! Naja wobei ob man hier
überhaupt von „Arbeitswoche“ sprechen kann bleibt fraglich. Immerhin hab ich
heute keinen Unterricht. Trotzdem hab ich mich schon ziemlich früh aufs Radel
geschwungen, weil heute „Sporttag“ ist. Der Morgensport war ein Mix aus
Militärübungen und Hampelmann. Ganz witzig. Danach haben wir aber noch
Volleyball gespielt, das hat mir dann schon mehr zugesagt. (Schon wieder ein
Kopper). Jetzt bin ich mal wieder mit Kuchen versorgt worden (um 10 gibt’s
immer einen kleinen Snack) und hab Arbeitsblätter ausgedruckt. Das konnten sie
nicht so ganz nachvollziehen, weil hier glaub ausschließlich Prüfungen
ausgedruckt werden. Und jetzt tippsel ich hier ein bisschen vor mich hin, weil
heimgehen will ich noch nicht. Die Schwestern fragen dann immer ganz verwundert:
„Oh schon daheim?“ Das nervt mich. Was soll ich denn hier in diesem verrauchten
Lehrerzimmer rumhocken und babbsüßen Kaffee trinken? Heute Morgen hat der
Schulleiter beim Appell eine große Rede geschwungen, dass sich die Schüler ein
Beispiel an mir nehmen sollen und wie toll die Schüler in Europa doch seinen.
Egal ob ein Lehrer im Klassenzimmer sei oder nicht, sie wären immer still und
würden stets lernen. Und sogar Opas und Omas würden den ganzen Tag nichts
anderes tun als lesen. Weil in Europa alle ganz furchtbar fleißig und
wissbegierig seien :D. Ja, ich hab mal nichts gesagt…
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