Mittwoch, 6. April 2016

I am coming home :)

Nach ein paar Tagen auf Nias im Kinderdorf und einer, dank den Muezzins, fast schlaflosen Nacht in Medan geht's jetzt endlich: home sweet home! Das Abenteuer hat ein Ende...aber es war bestimmt nicht das Letzte!
Bis bald und liebe Gruesse,
Paddy

Donnerstag, 31. März 2016

Kleiner Ausblick...

Noch zwei Tage bin ich hier auf „meinem“ Inselchen, unterrichte fleißig und mache die letzten Besorgungen (jetzt rennt die Zeit auf einmal). Am Samstag  dann geht es mit dem Schiff nach TelukDalam, die Hafenstadt der nächst größeren Insel. Dort bleib ich dann noch ein paar Tage im Kinderheim, bevor ich in die große Reise antrete J.

Stromausfall („matilampu“ – wortwörtlich übersetzt: die Lampe ist tot)

Ja die Lampe war mal wieder tot… ;). Und ich war ganz froh, denn wenn keiner das Licht ausgeschaltet hätte, wär ich wahrscheinlich nie auf den wunderschönen Sternenhimmel aufmerksam geworden. Danke! Man muss die Dinge positiv sehen, und so hab ich mir einen Stuhl mitten in den Garten gestellt und mal wieder: gestaunt! Verlerne nie zu staunen! Etwas Wunderbares… Und als ich so in den großen, unendlich weiten Sternenhimmel sah, kam sich die Paddy gaaaaanz klein vor und mir wurde mal wieder bewusst, wie wenig wir eigentlich verändern können. Jeder werkelt hier auf diesem Planeten irgendwie vor sich hin, und die meisten nehmen sich dabei auch noch sehr wichtig. Doch letztendlich sind wir alle winzig kleine Lebewesen, die in diesem großen Weltall ihr Glück suchen! Und trotzdem ist es wichtig, dass wir versuchen, ein möglichst gutes Leben (was ist das?!) zu führen und, meiner Meinung nach, die Welt ein bisschen besser machen. Aber eben mit der nötigen Portion Leichtigkeit, denn letztendlich sind wir nur ein kleines Pünktchen im großen Weltall!
Diese Gedanken passen auch ganz gut zu meiner letzten Woche hier auf Tello. Heute war ich nochmal in der Schule und hab Reli unterrichtet. Mittags dann hab ich fünf Mädels ein bisschen extra Englischunterricht gegeben und dann noch zu meiner kleinen motivierten Einzelschülerin geschaut, die lesen lernen möchte und schon erstaunliche Fortschritte macht
J. Und ich glaub so sollte ich mich damit zufrieden geben, was ich auf Tello geschafft habe und nicht nur sehen, was ich gern noch geschafft hätte. Ich glaube es sind vor allem die zwischenmenschlichen Begegnungen von denen beide Seiten profitieren. Ich hatte hier so viele interessante Gespräche und Austausch und mir wurde bewusst: Wir, die Völker dieser Erden, müssen miteinander reden, von- und miteinander lernen! 

Dienstag, 29. März 2016

Kranki

Jetzt sitz ich hier, strecke meine Füßchen in den Wascheimer mit kaltem Wasser und sinniere vor mich hin. So hab ich mir das nicht ganz vorgestellt. Pünktlich zu den Osterferien letzte Woche bin ich krank geworden. Und ich mach ja keine halben Sachen, also wenn schon, dann gleich richtig. Hab mich gefühlt wie ein Versuchskaninchen: Jeden Tag bin ich aufgewacht und hatte irgendeine neue unerklärliche Krankheit. Inzwischen sind die ganzen Kränkeleien zwar verschwunden, dafür habe ich zum krönenden Abschluss nen stechenden Ausschlag an den Beinen und Händen bekommen. Danke auch. Natürlich ärgert mich das, vor allem weil ich nicht so volle Kanne durchstarten kann wie ich gern möchte. Meine Zeit auf Tello ist fast vorbei, und eigentlich wär ich gerne noch etwas produktiver gewesen, zum Beispiel hab ich mir vorgenommen, ein bisschen Umweltbildung zu betreiben, da Tello bald im Plastikmüll versinkt, wenn es so weiter geht.Es wäre also bitter nötig. Als kleines Trostpflaster hab ich ein paar Bilder ausgedruckt und versuch das Problem den Schülern morgen bei der Morgenversammlung zu erklären. Besser als nichts, auch wenn ich gerne mehr Menschen erreicht hätte. Aber vielleicht muss ich mich einfach damit zufrieden geben, denn für ein Großprojekt fehlt mir einfach die Kraft. Und wenn ich dann nachmittags der Schwester in der kleinen Klinik helfe und die Patienten dort sehe, welche ganz andere Leiden haben (vorgestern kam ein Patient, der sich am halben Körper verbrannt hat), bin ich einfach dankbar, dass es mir einigermaßen gut geht. Seit gestern ist also wieder Schule angesagt. Dienstag hab ich immer nur zwei Relistunden, die sind immer ganz schnell vorbei. Danach bin ich gleich heimgedüst, weil wir nen Ausflug mit dem Speedboot „Axelus“ auf eine kleine verlassene Insel gemacht haben. Das wollt ich mir naatürlich nicht entgehen lassen J. Schön wars und heiß! Vor allem die Unterwasserwelt fasziniert mich hier immer wieder aufs Neue, da komm ich aus dem Staunen meist gar nicht mehr raus: Lauter bunte Nemos, Seesterne und Korallen. Wow…!

Dienstag, 22. März 2016

Kleiner Weltuntergang...

Heute Nacht hat sich hier auf Tello gefühlt ein kleiner Weltuntergang abgespielt. Um 8 hat es angefangen zu regnen was nur so geht! Gut für unsere Bohnen, nicht so gut für uns. Um 9 gab es dann nen inselweiten Stromausfall. Auch nicht schlecht. Leider ist aber die Batterie  von meiner heißgeliebten Stirnlampe von den vielen Vulkanbesteigungen schon leer. Und so hab ich es einfach den Schwestern nachgemacht und bin um kurz nach neun eingenickt…! Bis ich von lauten Schlägen wieder aufgeweckt wurde. Wenn es hier stürmt, dann aber richtig! Heute Morgen konnten wir dann das Ausmaß betrachten: 3 Papaya- und ein Bananenbaum sind in unserem Garten umgefallen. Dabei sind Papayas doch meine absoluten Lieblingsfrüchte! In der Schule angekommen stand ich erst mal in einer großen Pfütze im Lehrerzimmer. Im Klassenzimmer hing die Decke auf Halbmast. Dafuer haben die zwei Relistunden ganz passabel geklappt. Und da ich aufgrund des Dauerregens den Heimweg nicht antreten konnte, hab ich dann halt mitgemacht beim "kaffeelen", also Kaffeetrinken und Schwatzen...

Montag, 21. März 2016

Muffelmontag

„Tell me why I don´t like Mondays?!“ Heute bin ich muffelig. Es regnet. Das wäre eigentlich Grund genug sich zu freuen, weil es dann endlich mal abkühlt, aber irgendwie drückt der Regen grad auf meine Stimmung. Und die Müdigkeit auch. Und die morgendliche Begrüßung meiner Lieblingskrankenschwester noch mehr: „Oh so langsam wirst du dick, hübsch hübsch.“ Ja das ist hier zu Lande ein Kompliment, im Paddylande aber nicht! Und jetzt sitz ich hier und jammer auf hohem Niveau. Ich weiß. Aber man darf auch mal muffelig sein. Geht vorbei. Spätestens wenn ich wieder ins Meer springt. Später hab ich noch 2 Stunden Englisch. Aber halt erst um 11. Und drum seh ich auch keinen Grund jetzt schon in die Schule zu radeln. Alle anderen sehen das wohl anders und fragen: „Oh geht’s heut nicht in die Schule?!“ Man man. Macht mich dann noch muffeliger. Was soll ich da denn rumsitzen? Jetzt hab ich mich halt in meinem Zimmer verschanzt. Gestern war Palmsonntag. Mit richtigen Palmzweigen. Die werden dann während der Messe gekonnt zu Kreuzchen gefaltet. Mittags war ich dann noch mit dem Küchenmädel in der „Stadt“ (eine Anhäufung von 6 Läden) und hab mir ne Bluse zum Unterrichten gekauft (und beim Handeln gewonnen :). Auf dem Rückweg ist dann mein Fahrradreifen geplatzt…! Vielleicht hatte die Schwester doch Recht und wir wären besser nicht zu zweit auf meinem Radl gehockt. Naja. Sind wir halt den lieben langen Weg in der Hitze zurückgepilgert. Habs dann gleich zum Reparieren gebracht. Nach ner halben Stunde wars abholbereit: 3 € mit neuem Schlauch ! Da könnt sich Geyer und Co. mal ein Beispiel nehmen ;). Nachmittags hatte ich dann noch OMK-Probe. Das ist die Gruppe der „Jungen Katholiken“, die sich ab und zu treffen. Da war ich früher schon dabei. Nur leider ist der Restbestand der alten Gruppe relativ gering und die Neuen sind nicht ganz so eifrig.Ob neu oder alt, die „Gummizeit (jam karet)“ bleibt immer die gleiche: Eigentlich hats geheißen wir treffen uns um 4 um ein Lied für die Osternacht einzuproben. Wohlwissend bin ich um halb 5 eingetrödelt und war überraschenderweise die Zweite! Dann hab ich mal ein bisschen die „deutsche“ Meinung über Pünktlichkeit kundgetan und wir haben ausgemacht, dass sie mir nächstes Mal einfach ne SMS schreiben wenn alle da sind und sie anfangen. Hoffentlich klappts. Die Singstunde war dann ganz erfolgreich und ich freu mich schon auf Ostern (dafür ganz ehrlichgesagt nicht so arg auf die Tage davor, weil ich die wohl mehr in der Kirche verbringen werde als sonst irgendwo… naja kann auch nicht schaden!). Abends bin ich dann, wie morgens schon, nochmal ins Meer gehüpft, und als ich dann sogar noch genug Signal gefunden habe um ein Telefonat ins ferne Deutschland zu führen, glücklich eingeschlafen… (und muffelig aufgewacht ;)!

Freitag, 18. März 2016

Lehrerzimmer

Gerade hat ein Lehrer laut durch das ganze Zimmer gekoppt. Ist hier normal. Nervt mich aber jedes Mal. Heute ist Freitag. In Deutschland wäre das der letzte Tag der Arbeitswoche. Nicht aber in Indonesien. Da ist auch samstags Schule. Glückwunsch! Naja wobei ob man hier überhaupt von „Arbeitswoche“ sprechen kann bleibt fraglich. Immerhin hab ich heute keinen Unterricht. Trotzdem hab ich mich schon ziemlich früh aufs Radel geschwungen, weil heute „Sporttag“ ist. Der Morgensport war ein Mix aus Militärübungen und Hampelmann. Ganz witzig. Danach haben wir aber noch Volleyball gespielt, das hat mir dann schon mehr zugesagt. (Schon wieder ein Kopper). Jetzt bin ich mal wieder mit Kuchen versorgt worden (um 10 gibt’s immer einen kleinen Snack) und hab Arbeitsblätter ausgedruckt. Das konnten sie nicht so ganz nachvollziehen, weil hier glaub ausschließlich Prüfungen ausgedruckt werden. Und jetzt tippsel ich hier ein bisschen vor mich hin, weil heimgehen will ich noch nicht. Die Schwestern fragen dann immer ganz verwundert: „Oh schon daheim?“ Das nervt mich. Was soll ich denn hier in diesem verrauchten Lehrerzimmer rumhocken und babbsüßen Kaffee trinken? Heute Morgen hat der Schulleiter beim Appell eine große Rede geschwungen, dass sich die Schüler ein Beispiel an mir nehmen sollen und wie toll die Schüler in Europa doch seinen. Egal ob ein Lehrer im Klassenzimmer sei oder nicht, sie wären immer still und würden stets lernen. Und sogar Opas und Omas würden den ganzen Tag nichts anderes tun als lesen. Weil in Europa alle ganz furchtbar fleißig und wissbegierig seien :D. Ja, ich hab mal nichts gesagt…

Mittwoch, 16. März 2016

Eine tierische Angelegenheit...

Eigentlich wollt ich ja grad Mittagsschlaf machen. Eigentlich…! Wäre da nicht die nervige Schnacke unter meim Moskitonetz (die mich wirklich in den Wahnsinn treibt), die 5  schreienden Hähne vor meinem Fenster (die Schwestern haben inzwischen ne Hennen-und Vogelzucht) und der noch in der Luft liegende Geruch von einer toten Maus die ich heute Morgen in meinem Regal gefunden hab! Igiddigid. Dafür hab ich mir jetzt nen starken Kaffee gemacht, warte gerade bis das Pulver auf den Tassenboden absinkt und tippsel ein bisschen vor mich hin. Mein Praktikum macht mich noch nicht so richtig glücklich. Dafür der Schulweg. Jeden Morgen radel ich auf meinem roten Radl (das die letzten 3 Jahre in der Garage verstaubte) in die Oberschule. Das dauert circa gute zehn Minuten. Währenddessen bekomm ich von allen Seiten ein : „Hello Patricia“ ,„Hello Miss“ oder auch mal „Mister“ zugerufen. Bin schon eine kleine Berühmtheit hier ;). Naja reicht mir dann aber auch wieder nach 3 Wochen. Heute hatte ich zwei Stunden Reli (eine Stunde geht nur 35 Minuten) und eine Stunde Englisch. In Reli waren gerade mal vier Schüler. War drum ganz gemütlich J. Wir haben hauptsächlich über die religiösen Unterschiede in unseren Ländern gesprochen. Die Religion spielt hier wirklich eine sehr große Rolle. Als ich den Schülern erzählte, dass in Deutschland ca. 30 % konfessionslos sind, konnten sie das kaum glauben. Sie fragten mich völlig erschrocken wie man denn bitte ohne Religion leben kann, man braucht doch irgendwas auf das man hoffen kann und an das man glaubt. In  Indonesien ist es nämlich Pflicht einer Religion zuzugehören, diese muss im Ausweis vermerkt sein. Die Stunde war dann ganz interessant und ich glaub auch den Schülern hat es gefallen, da ich mal von einem bisschen „anderen“ Glauben erzählt habe, als sie oft „aufgebrummt“ bekommen (hier geht es viel um Sünde und Bestrafung, zum Beispiel wenn man sonntags nicht in die Kirche geht). Nach 1 Stunde und 10 Minuten hat es dann „geblechbüchst“ und ich wollte eigentlich Schluss machen, aber mein Betreuer meinte, ich soll ruhig weiter machen, weil der darauffolgende Lehrer sei sowieso nicht da. Na dann….
In Englisch war dann schon mehr los: 20 neugierige Schüler. Und mal wieder: erstmal ein „Kennenlernspiel“. Nach meiner Englischstunde wollt ich eigentlich endlich mal hospitieren. Mein Betreuer meinte dann aber, nach dem er nen Blick in die Klassenzimmer warf: „Oh das geht grad leider nicht,weil grad kein Lehrer in einem Klassenzimmer ist!“ Lustig! Ahja. Die Unterrichtsmethoden sind mir hier noch etwas fremd. Den Schülern werden oft Aufgaben gegeben und der Lehrer verschwindet dann wieder im Lehrerzimmer, trinkt genüsslich seinen Kaffee, hackt auf seinem Laptop rum und beschwert sich, dass die Schüler so unmotiviert seien. Welch Überraschung! Nachdem ich dann auch ein Weilchen im Lehrerzimmer rumgehockt bin, konnt ich dann doch noch hospitieren. Der Unterricht war folgenderweise aufgebaut: Am Anfang hat die Lehrerin noch relativ gute Wiederholungsfragen zum vorausgegangenen Thema gestellt. Dann wurde das neue Thema kurz eingeführt und die nächsten 50 Minuten ein Text vorgelesen der von den Schülern abgeschrieben werden musste. Das einzig Positive was ich an dieser Methode finden konnte: ökologisch sehr sinnvoll! Das wars dann aber auch schon. Naja. Morgen dann nochmal Englisch. Nur 2 Stunden. Was ich den Rest des lieben langen heißen Tages mach, weiß ich noch nicht. Vielleicht frag ich mal in der Grundschule nach, ob ich da noch ein- zweimal unterrichten darf. Weil die Zeit im verrauchten Lehrerzimmer abzusitzen und mir von den Schülern Kaffee servieren zu lassen ist nicht wirklich meins. Jetzt geht’s dann noch „surfen“ mit meinem Betreuungslehrer. Hört sich aber spektakulärer an wie es ist :D. Haben wir gestern schon gemacht (heut tut mir alles weh). Wir haben uns aber beide nicht in die großen Wellen getraut, weil sie sehr nah den Korallen sind und der Aufprall sehr schmerzhaft sein könnte. Darum sind wir einfach etwas faul auf unseren Brettern gelegen und ich hab ab und zu versucht auf einem kleinen Wellchen zu mitzuschlittern. Heut kommt aber noch ein wahrer „Profi“ (ein Schüler von uns) mit. Bin ich ja mal gespannt…
Ahoi!

Dienstag, 15. März 2016

Abenteuer Schule



Selamat pagi kawanku (Guten Morgen liebe Freunde). Gerade komme ich von der Schule heim (hatte heute nur die ersten zwei Stunden von halb 8 bis 9) und bin ziemlich erledigt. Irgendwie haben die das Prinzip von einem Praktikum noch nicht ganz verstanden, oder sie haben einfach ein vollkommen anderes Verständnis…! Das ist so: ich bin für die Fächer Englisch und katholische Religion eingetragen. Da die Schule ziemlich klein ist und nur aus einer „Oberstufe“ mit 3 Klassen besteht, hält sich meine Stundenzahl in der Woche in Grenzen. Ich habe dann gefragt, ob ich nicht einfach noch in ein paar andere Fächer reinschauen kann, aber davon waren sie irgendwie nicht ganz so begeistert. Naja. Gestern gings dann los, und eigentlich hab ich gedacht, dass ich bereits verständlich gemacht habe, dass ich die ersten paar Tage erstmal „guggen“ will. Tja, dem war dann nicht der Fall. Schneller als ich „guggen“ konnte saß ich vorne am Lehrerpult und sollte die 17 Jungs in Englisch unterrichten. Na gut, wir sind ja spontan und flexibel, und (zum Glück) hielten sich die Englischkenntnisse der Jungs noch stark in Grenzen, so haben wir erstmal das übliche „Kennenlern/Ich-stell-mich-vor“- Dings gemacht. Hat dann auch ganz ordentlich geklappt. Der Lehrer meinte dann, dass er übrigens am Freitag schon in den Urlaub fährt, das heißt, dass ich seine Klassen dann alleine in Englisch übernehm. Aha. Gut zu wissen! Heute Morgen standen dann lediglich zwei Stunden Reli auf meinem Plan. Gestern schon habe ich dem Reli-Lehrer ausdrücklich erklärt, dass ich heute und morgen erstmal ihm zuschauen will. Dem hat er, meiner Meinung nach, eigentlich auch zugestimmt. Aber heute Morgen dann: wieder dasselbe! Er hat mir ein indonesisches Relibuch in die Hand gedrückt, die entsprechende Seitenzahl aufgeschlagen und gemeint ich soll loslegen. Erst hab ich mich noch gesträubt, aber als er meinte, er hätte noch Arbeit im Büro, blieb mir nichts anderes übrig, als loszulegen. Er hat mir nahegelegt, einfach den Text vorzulesen und sie schreiben ihn dann ab. Aber das erschien mir nicht ganz sooo sinnvoll, vor allem weil ich keine geringste Ahnung hatte von was der Text handelt. Das Thema war „Konsum und Materialismus“. Ich hab sie dann erstmal ne Definition aufschreiben lassen und dann haben sie die drei wichtigsten Dinge in ihrem Leben bestimmen müssen und wir haben ne „Klassenauswertung“ gemacht. Dabei kam raus: 1. Gott 2. Grundbedürfnisse (Essen und Trinken) 3. Familie. Ist doch schon mal ganz gut. Hätte an einer deutschen Schule wohl anders ausgesehen. Ohne Vorbereitung und das nötige Vokabular fiel mir das Ganze aber nicht unbedingt leicht und ich hab die letzte Viertel Stunde dann doch noch zum Text gegriffen und stockend vorgelesen. War dann nicht unglücklich, als es endlich „geklingelt“ (jemand schlägt mit einem Stock gegen eine Blechbüchse) hat und hab mich sofort mit meinem Radl auf den Heimweg gemacht. Jetzt nutz ich die Zeit erstmal um mich auf die Reli-und Englischstunde morgen vorzubereiten. Und dann frag ich nochmal, ob ich nicht doch einfach in ein paar Fächern zuschauen kann, oder ich geh einfach rein. Die Schwester meinte, dass sie sich nicht vor mir blamieren wollen, aber das ist mir wurschtegal, weil bei mir schauen sie auch einfach zu! Sodela. Soweit erstmal von mir und meinen Schulerlebnissen. Mein Motto: Können wir das schaffen? Ja wir schaffen das!

Sonntag, 13. März 2016

Vorwarnung!

Vorwarnung an all die fleissigen Leser:
Wie gesagt bin ich gut am gefuehlten Ende der Welt angekommen. Mir gehts prima und morgen werde ich mein Praktikum antreten. Nur die Internet- und Telefonverbindung ist hier nicht ganz so exzellent, darum wird wohl auch die Anzahl meiner Blogantraege rapide abnehmen... Ihr braucht euch aber keine Sorgen machen, Tello ist so klein, da kann ich gar nicht verloren gehen!
Allerliebste sonnige Gruesse und bis bald schickt euch die Paddy :)

Endlich auf Tello :)!

Einen wunderbaren Guten Abend – heute endlich aus: TelloJ!
Jupidu ich bin gut eingetroffen bzw. aufgeschlagen. Der Flug war ein wahres Abenteuer! Ganz nach meinem Geschmack ;). Nachdem mir das Flugticket also wirklich „zugeflogen“ ist, hab ich mich heute Morgen um 4 auf den Weg zum Flughafen gemacht.  Eigentlich wollt ich ja mit dem Bus fahren, aber der hat spontan entschieden die erste Fahrt nicht anzutreten. Na dann halt doch ein Taxi. Und nach ein bisschen Verhandlerei (bin schon ne ganz gute Feilscherin) ging das dann auch in Ordnung. Um viertel nach 5 war ich am Flughafen, um halb 6 hätte eigentlich der Check-in losgehen sollen…eigentlich! Nicht so in Indonesien. Um halb 7 wurd ich dann eingecheckt: ich musste umgerechnet 5 € für meine 8 kg Übergepäck (hatte immer noch Sr.Ingeborg´sSpätzleshobel im Gepäck) zahlen, mich selbst wiegen lassen (puuuh…dafür musste ich zum Glück nichts drauf zahlen) und dann gings los! Mit dem Bus sind wir gefühlt einmal um das ganze Flughafengelände gefahren, bis wir gefühlt beim kleinsten aller Flugzeuge angekommen sind. Nachdem die Sitzordnung nach Gewicht ausgelotet wurde (ich hatte Glück, habe ein Fensterplatz ergattert), wurden die Türen geschlossen und der Propeller fing an sich zu drehen und einen mortsRabau zu machen. Kurze Zeit später erhoben wir uns in die Lüfte...! Was ein Anblick. Die Batu-Inseln sind von oben mindestens genauso schön wie von unten. Nur mein Nebenmann konnte den Anblick nicht wirklich genießen. Der hatte von Anfang an saumäßig Angst, als er dann plötzlich aus dem Schlaf erwachte, war er außer sich und wollte mich davon überzeugen, dass das Flugzeug nicht mehr fliegt. Ich hab versucht ihn zu beruhigen, was nicht ganz so erfolgreich war. Aber alles verlief wunderbar und wir landeten sicher auf Lasondre, einer Nebeninsel von Tello auf der sich nichts befindet außer eben ein Flughafen :D. Von da aus gings mit der „Becak“ (Fahrrad- oder Mottoradtaxi) zur Anlegestelle und mit dem Schiff weiter zum Hafen von Tello. Die Vorfreude wurde immer großer. Am Hafen angekommen sollte ich eigentlich Sr. Ingeborg anrufen um mich abzuholen, aber „Rumold“ ein altbekannter Gentleman stand schon mit seinem Mofa bereit (woher auch immer er wusste dass ich heute komm). Dann gings auf dem altbekannten Weg ins Susteran. Dort war die Überraschung und Freude groß. Vor allem die Krankenschwester, Yofita, war ganz außer sich. Und auch ich hab mich wirklich riesig gefreut sie wieder zu sehen, da ich nicht wusste, ob sie noch dort arbeitet. Momentan sind 4 Schwestern hier vor Ort und es scheint ganz gut zu laufen. Heute Mittag bin ich dann gleich wieder richtig in den „Tello-Alltag“ gestürzt: eine kleine Tour zu allen möglichen Leuten mit Sr. Ingeborg gedreht, in der Nähschule geholfen, bei einem Abschiedsgebet gewesen und zu guter Letzt noch nen Sprung ins wenig kühle aber blaue Meer gewagt! Herzlich Willkommen auf Tello…

PS: Da momentan leider noch kein Internet in Sicht ist, tipp ich hier einfach mal so munter vor mich hin und hoffe auf baldige Gelegenheit euch dies zukommen zu lassen.

Donnerstag, 10. März 2016

Glückstag!

Ich glaube heute ist mein Glückstag (einer von vielen, eigentlich ja jeder Tag an dem wir gesund&munter aufwachen):
1. Ich habe ein Flugticket nach Tello ergattert (ich weiß nicht genau wie, aber heute morgen hat mich eine nette Frau angerufen und kurze Zeit später flatterte ein Ticket nach Tello in meinen Email-Posteingang)
2. Es regnet (wunderbare Abkühlung)
3. Ich habe Freunde gefunden (ein Mädchen auf dem Markt hat mich gestern angequatscht und mir angeboten mich heut zur Einwanderungsbehörde zu chauffieren, dann hat sie mir noch ihr Heim gezeigt und wir waren schwimmen und lecker essen und mal wieder hat sich bestätigt: sobald man Freunde hat ist es schön, wo immer man auch ist!)
4. Ich habe mein Visa
5. Morgen früh gehts nach Tello :)!

Dienstag, 8. März 2016

Eine Reise nach Tello....

...gleich: eine Reise ans Ende der Welt! So kommt es mir zumindest gerade vor. Eigentlich gibt es ja inzwischen einen sagenumwobenen Flieger auf ne Nachbarinsel von Tello. Die Fluggesellschaft war trotz einer ganztägigen Suche gestern aber leider nicht auffindbar. Letztendlich stellte sich dann heraus: das Fliegerlein diese Woche ist schon voll. Darum kann ich jetzt mit gutem "grünen Gewissen" den leider wohl wenig komfortablen Land-und Seeweg nach Tello antreten. Das heißt: 10 Stunden mit dem Bus nach Sibolga, dann 10 Stunden mit dem Schiff nach Nias, 3 Stunden mit dem Auto nach Teluk Dalam und dann nochmal 6 Stunden mit dem Schiff nach Tello. Suche: Motivation!
Naja wird schon gut gehen. Morgen Abend gehts los (vorausgesetzt ich bekomm dann endlich mein Visa). Bis dahin schwitz ich hier noch ein bisschen vor mich hin und wünsche euch eine wunderbare Restwoche! Vielleicht könnt ihr ja mal ein bisschen Schnee rüberschieben...(hätte auch Sonnenstrahlen und momentan leckeren Avocadosaft zum Austausch)!

Welcome to Padang!

Guten Morgen liebe Freunde. Ich bin gut in Padang angekommen. Kurze Zusammenfassung meiner aktuellen Lage: heiß!
Padang liegt am Meer und das Klima ist dementsprechend schwül (95% Luftfeuchtigkeit) und wie gesagt: heiß (31°C)! Ja und so schmilz ich hier gerade  vor mich hin und würd am liebsten den Ventilator fressen ;). Gestern bin ich also hier angekommen, nach einer sehr abenteuerlichen Motorradtaxifahrt mit meinem riesen Backpack und zwei weiteren Gepäckstücken. Katrin hat mich dann abgeholt, nachdem die sympathische „ibu“ (also "Frau" bzw. wortwörtlich „Mama“) im Café ihr am Telefon erklärt hat wo ich bin. Das Wiedersehen war eine wahre Freude! Auch wenn Katrin danach glaub nicht wo wirklich wusste was mit mir anfangen. Aber ich hab mich nach einer kurzen Eimerdusche dann sowieso gleich auf den Weg zur Einwanderunggsbehörde gemacht. Muss ja mein Visa verlängern. Das hat eigentlich auch ganz gut geklappt, nur der Prozess leuchtet mir noch nicht so ganz ein. Gestern habe ich den Antrag gestellt, heute muss ich nochmal hin um ein Foto zu machen und morgen kann ich es dann abholen (kleiner Nachtrag: im Endeffekt dann doch erst übermorgen, weil sie vergessen haben, dass Mittwoch ja irgendein hinduistischer Feiertag ist :D). Auf die Frage ob sie das Foto denn nicht gleich machen können hab ich nur ein „Nein, das geht erst morgen“ erhalten. Oki. Dann dümpel ich dann halt später nochmal hin (ist ganz schön weit und die Taxifahrer haben mich gestern schon abgezockt). Abends waren wir dann noch in der „Shoppingmall“ und haben „Nasi Goreng“ in einem völlig überteuerten Restaurant gegessen (Ich glaub Katrin lässt sich gerade gern sponsern ;). Der Reis lag mir irgendwie nicht so gut. Katrin wohnt in einer Art Mädelswohnheim im 2.Stock, dementsprechend schweißgebadet bin ich heute aufgewacht. Sie muss die Tage im Supermarkt arbeiten (hat nur einen freien Tag pro Woche und nur 2 Wochen Urlaub im Jahr und das bei einem Tageslohn von umgerechnet 2 €). Ich hab sie zur Arbeit begleitet, allen Neugierigen brav die Hand geschüttelt und mich dann alleine wieder auf den Heimweg gemacht. Das wäre ja eigentlich kein Problem, wenn einem nicht alle zwei Schritte irgendjemand „buleh“ (wortwörtlich übersetzt „Weißer“, hört sich für uns aber so an wie „Bulle“ und ist drum weniger schmeichelnd) oder ein „Misses“ bzw. "Mister" entgegengerufen oder gar geschrien wird! Manchmal wünsch ich mir einfach nur ein Loch in das ich versinken kann oder Pumuckel´s Unsichtbarmachfähigkeit. Da das aber meist leider nicht möglich ist, hab ich mich für die Variante „ignorieren“, nett „hey“ sagen oder wenns mich echt nervt „zurückschreien“ entschieden. Anstregend ists trotzdem. Auf dem Heimweg hab ich mir dann grad noch nen „bubur“ (also den bereits erwähnten Erdnussbrei) zum Frühstück gegönnt und witzigerweise die Frau, die mir gestern geholfen hat den Weg zu finden, wieder getroffen. Jetzt wollt ich eigentlich grad ein Flugticket für Donnerstag nach Tello kaufen (ja, meinem Öko-Gewissen geht’s dabei nicht ganz so gut, aber das Schiff braucht einfach mal 2,5 Tage), aber keiner konnte mir so wirklich sagen wo ich das find. Ja und jetzt sitz ich wieder hier und schmilz so vor mich hin bevors dann später wieder zur Einwanderungsbehörde geht (für das Foto hab ich mich extra schick gemacht und wurde gleich mit 3 Herpes bestraft L). Grüßlis, Paddy
Welcome to Padang

Endlich am Meer

Wiedersehen mit Katrin :)

Peace, Love and Nasi Goreng!

Die "Tsunami-Evakuation-Schilder", kurz: rennen!

Sonntag, 6. März 2016

Auf mErapi folgt mArapi!

Voila. Hier bin ich wieder. Mit feurigen Grüßen vom "Gunung Marapi". Nöp ich bin nicht den gliechen Vulkan nochmal hochgedackelt, sondern hab stattdessen seinen Namensvetter hier auf Sumatra besucht. Nach laaaanger verzweifelter Suche nach einem Guide hats dann am Samstagabend geklappt. Das Problem ist, dass die Touren meist erst ab minimum 2 Personen starten, und auch wenn ich mir manchmal selbst etwas fremd bin, bin ich halt trotzdem eins :D. Nach etlichen Verhandlungen am Freitagabend, hatte ich dann am Samstagmorgen 2 Guides: einer, der mir Einzelbetreuung anbot und einer, der dann doch noch ne Gruppe abenteuerlustiger Holländer gefunden hab. Und da ich die holländische Sprache so unterhaltsam ulkig finde, hab ich mich dann für letztere Variante entschieden und schwerem Herzens dem anderen Guide der extra aus seinem Wald angetanzt ist abgesagt. Der war stinkesauer. Spaß! Ich hab mir morts den Kopf gemacht und der meinte nur: "Ist doch gar kein Problem, immer positiv denken!" Ah ok. gut. Mentalitätssache. Find ich super. Kann ich mir mal ne Scheibe abschneiden.
Nachdem ich dann gestern tagsüber ein bisserl shoppen auf dem Markt war und mich mit ner Couchsurfingkollegin getroffen hab, gings dann um 11 los in ein neues Abenteuer (s. nächster Post)!
Meine Gastfamilie in Bukittinggi

"ikan tri" - getrockneter salziger Fisch

Chilli soweit das Auge reicht

Die "Betelnuss" - eine legale, betäubende "Droge"

"Krupuk", Chips aller Art

Ich bin ein Star, holt mich hier raus ;)

Mit Aissy, einem sehr netten einheimischen Mädel

Der Aufstieg war eigentlich easy. Nur sind wir gefühlt immer so 20 Minuten gesprintet und haben dann erstmal gefühlt gleichlang Pause gemacht. Nicht so mein "Style" ;). Wir sind dann auch viel zu früh oben angekommen und haben in etwa ne Stunde versucht, bei Gipfelkälte an einen Stein gekauert, irgendwie zu schlafen. Weniger erfolgreich. Erfolgreicher war dann aber der herrliche Sonnenaufgang. Endlich!
Hab gar nicht gewusst, dass ich "Vollpension" gebucht habe, aber oben auf dem Krater hat der Guide dann seinen kleinen Kocher ausgepackt und für jeden ne Portion glutamatübersätenachhühnchenschmeckendeaberwarme Instantnudeln und Kaffee gekocht. Frisch gestärkt und geschwefelt (Alter Holländer, das hat mal so richtig gestunken ;), haben wir dann den Abstieg gewagt. Ich weiß nicht genau, was der Guide in seinen Kaffee gekippt hat, aber es war auf jeden Fall kein "Abstieg" sondern ein "Abspurt". Haben wir beim Hoch noch gefühlte 1000 Pausen gemacht, gabs beim Runter keine einzige. Und da bräucht ich sie zumindest umso mehr! Unten angekommen war ich dann einfach nur noch Matsch! Aber glücklicher Matsch! Von meinem host hab ich dann noch frisch gekochten "nasi goreng" bekommen, und nach einer erfrischenden Wasserschlacht (das Duschen ist hier sehr abenteurlich, man kippt einfach Eimer voll kalt Wasser über sich) gings dann ins Heia.
Grad aufgewacht und sofort an euch gedacht...!





Freitag, 4. März 2016

Lonely philosophic Paddy

Heute mal noch ein kleiner philosophischer Post ;).
Gestern hatte ich einen kleinen Durchhänger. Obwohl ich einen so wunderbaren Tag hatte und ich unheimlich dankbar bin, dass ich das alles erleben darf. Es hat viele Vorteile alleine zu reisen...man ist unabhängig, kann tun und lassen was man will und lernt viele neue nette Leute kennen.
Aber ab und zu, wenn man abends alleine durch die Straßen pilgert und schräg angeschaut wird oder etwas so schöne Erlebnisse hat, vermisst man manchmal einen guten Freund mit dem man all das teilen kann.
Mir kam sofort das Zitat aus "into the wild" in den Sinn: "Glück ist nur echt, wenn man es teilt!".
Ich erhoffe mir kein Mitleid, es ist nur eine Erkenntnis, die ich gerne mit euch teilen möchte. Und ein kleiner Tipp an alle Alleinreisende: sucht euch Gesellschaft! In Yogya hat das dank Couchsurfing ganz gut geklappt und ich habe ganz schnell unheimlich viele nette Leute kennengelernt. Das geht in Indonesien zum Glück supergut. Aller Anfang ist schwer...!
Jetzt bin ich noch bis Sonntag hier und am Montag gehts ja schon zu ner Freundin, Katrin, nach Padang, die ich während meines MaZ-Jahres kennengelernt habe. Das Ende des "Alleinseins" ist also in Sicht :) und solange genieß ich die Natur hier noch ein bisserl!

Adventure

Bukittinggi heißt übersetzt: "hoher Bukel" bzw. "Hügel". Und die Landschaft hier ist wirklich sehr hügelig, grün und wunderschön. Und vor allem das Klima ist sehr angenehm!
Für Freitag hab ich mir dann gleichmal nen Guide gesucht, der mit mir ne Abenteuertour zum zweitgrößten Vulkansee Indonesiens gemacht hat :). Ein paar Einheimische wollten mir ihren Scooter leihen, damit ich damit die Gegend erkunden kann. Das machen die meisten der Touris (früher war das hier wohl ne sehr beliebte Destination, inzwischen sind die Zahlen wohl wegen Naturkatastrophen und der schlechten Infrastruktur gesunken...) so. Auch wenn die Scooterleiherei bestimmt billiger gewesen wäre, wollt ich mir das alleine bei den Straßenverhältnissen und Linksverkehr wirklich nicht antun. Das war auch gut so, denn ich hatte einen wunderbaren Tag mit Jaka, meinem Guide. Hier ein paar Eindrücke:



Der Minajau-See..wunderbar erfrischend, nur ein bissl fischig!
Paddy&Jaka

Jubiduuu

Ein Zimtbaum - die Rinde schmeckt frisch sogar fast noch besser, schier hätt ich den ganzen Baum gegessen

Mmmmh....Zimtduft in der Luft
Zuckerrohrsaft, erfrischend aber babbsiaß!

Ein traditionelles "Minangkabau-Haus" der lokalen "Sippe"


Ein neuer Kumpel ;)
PS: Der Tag wird mir wohl noch ein bisschen in Erinnerung bleiben, hab einen morts "roten Riebel"... naja. Heute Abend will ich nochmal nen Vulkan besteigen, da kann der Sonnenbrand bei der Gipfelkälte sogar nützlich sein :).

Ein netter Wegbegleiter

Bukittinggi

Guten Morgen, oder besser: Selamat pagi aus Bukittinggi:
Das ist mein kleines (naja feines wäre übertrieben) Bettelein bei meinem Couchsurfer: Nico und seine Frau Vivi. Ein junges Paar mit einem 2- Monate alten Kind, 3 singenden Vögeln und einer stinkenden Katze. Am Donnerstag bin ich also nach einer 3stündigen Minibusfahrt hier angekommen. Busfahrten sind hier IMMER ein Abenteuer. Als ich das Flughafengelände in Padang verlassen habe stürzten sich erstmal 7 vermeintliche Busfahrer auf mich und wollten mich in ihren Bus lotsen. Nachdem ich sie dann ein bisschen beruhigt habe und auf indonesisch erklärt, dass ich schon weiß, dass es einen öffentlichen, billigeren Bus gibt, haben sie irgendwann aufgegeben. Dann bin ich ziemlich schnell in nem prallvollen Minibus eingeklemmt auf der Rückbank gesessen (gut, dass ich nicht größer bin) und hab vor mich hingeschwitzt...
Wer übrigens ein Selbstbewusstseinsschub braucht, dem kann ich als Therapie nen Indonesienurlaub empfehlen. Bei jedem Busstopp kamen irgendwelche Verkäuferinnen in den Bus und als sie mich gesehen haben wurde ich mit Komplimenten überhäuft und hab meistens noch irgendwas undefinierbar frittiertes zum Essen geschenkt bekommen :D.
In Bukittinggi angekommen hat mich dann mein "host" mit dem Auto abgeholt, denn er wohnt etwas außerhalb des Stadtzentrums. Die Indonesier haben irgendwie so eine "selbstverständliche" Gastfreundlichkeit. Man wird einfach völlig gechillt integriert und dann sitzt man halt auf einmal mit Tante und Onkel in der Stube. Es wird aber auch kein großes Tamtam drum gemacht. Abends sind wir dann noch zum "pasar", also auf den Markt gefahren und haben uns "nasi goreng", das indonesische Nationalgericht schlechthin (gebratener Reis) geholt. Das war so abartig viel, dass ich danach sofort ins Bettlein gerollt bin...!

Donnerstag, 3. März 2016

Donnerstagmorgen, kurz nach 10

Donnerstagmorgen, kurz nach 10. Ich sitze hier auf dem Flughafenboden in Jakarta, der Hauptstadt Indonesiens. Es liegen ein paar recht aufregende Stunden hinter mir. Aber von vorne: Gestern war also mein letzter Sprachkurstag. Ich war etwas croggy, weil ich am Abend sehr spät nach Hause gekommen bin (eigentlich wollte mich ne Freundin um 8 abholen, aus 8 wurde letztendlich 10 und das Ganze hat sich dementsprechend in die Länge gezogen….Voilà das ist sie: die „jam karet“, die indonesische „Gummizeit“, sogar für meinen Geschmack manchmal ein bisschen too much ;). Gestern war dann ein ziemlich vollgepackter Tag. Im wahrsten Sinne des Wortes. Nachdem Sprachkurs musste ich meinen Rucksack packen, bzw. „stopfen“ und das diesmal ohne Mama :(, ganz alleine...! Der Erfolg hielt sich in Grenzen und irgendwann hab ich einfach ausgezählt was dableiben muss und was mit darf…! Zum krönenden Abschluss ist dann auch noch der Gummi von meinem Rucksack gesprengt. Dafür hab ich mir dann als Belohnung den letzten „bubur kacang hijau“ gegönnt. Den gibt’s bei einem von den vielen bunten kleinen (nicht immer so ganz hygenischen ;) Ständen vor meiner Haustüre. Serviert wird ein Brei aus frischen grünen Erdnüssen (also nicht geröstet wie wir sie kennen), mit Kokosmilch und Schokolade. Mmmmmh! Und für 30 Cent die Schale bist du dabei! Alternativ geht auch ein Foto (beim ersten Mal wollten zwei Mädels unbedingt ein Foto mit mir machen, dafür haben sie mir dann den Brei ausgegeben – guter Deal!). Gestern Abend hat mich dann ein Kumpelchen von Couchsurfing zu seinem „Konzert“ eingeladen. Zusammen mit zwei anderen Mädels hab ich mich dann durch den wilden Stadtverkehr Jogjas, auf den Weg gemacht. So wirklich wusste ich nicht auf was ich mich da einlasse, aber es war letztendlich seeehr beeindruckend! Jogja ist auch bekannt als die Kulturhauptstadt Indonesiens, darum gibt es sehr viel Kunst und Aufführungen jeglicher Art. Das gestern hat sich dann als ein Mix aus traditioneller Musik und Tanz herausgestellt. Ehrlich gesagt kann ich mit der Musik (noch) nicht ganz so viel anfangen. Aber pssst, mein Kumpelchen hat die große Trommel im „Gamelanorchester“ gespielt. Vielleicht klingelts da auch schon beim ein oder anderen und es kommen nostalgische Erinnerungen an Frau Wicks kurzweilige Musikstunden in den Sinn. Nicht mal sie konnte mich für die „8-Ton-Klangschalenmusik“ begeistern ;). Dafür aber waren die Tänze und vor allem die Kostüme umso schöner. Indonesien sprüht nur so vor verschiedenen Traditionen – total interessant. Die Tänze erzählen immer irgendeine alte Legende, in der es meist irgendwie um den Kampf zwischen Gut und Böse geht. So wirklich verständlich ist die Handlung allerdings nicht immer, nicht mal für die Einheimischen, wie sie zugeben mussten. Leider wurde das bunte Spektakel von einer schlechten Nachricht überschattet: vor Sumatra hat es ein Erdbeben der Stärke 7,8 gegeben. Gut, dass ich meine persönliche Geologin habe, die mich umgehend informiert hat (ein Dank an Luiserl), noch bevor irgendjemand anderes davon wusste. Erst eine Stunde später wurde es dann auch im Theater durchgesagt. Die Tsunamiwarnung wurde glücklicherweise wieder zurückgenommen und bis jetzt scheint es, als würden sich die Schäden in Grenzen halten. Trotzdem hat das alles zu einem einzigartigen Chaos in meinem kleinen Kopf geführt. So hatte ich doch ein Flugticket für heute Morgen nach Padang gebucht, eine Stadt an der Küste Sumatras, die das Erdbeben zu spüren bekommen hat. Ich hab dann umgehend einer Freundin in Padang geschrieben, die sich aber leider noch nicht gemeldet hat, wahrscheinlich ist das Mobilfunknetz zusammengekracht. Dafür geht’s auf Tello allen gut. Zitat Sr. Ingeborg: „Es hat nur ein bisschen gewackelt“. Und nachdem ich dann von meinem „Host“ (meine Couchsurfing- Bleibe für heute Nacht) geschrieben hat, dass bei ihnen alles in Ordnung sei, habe ich beschlossen den Flug trotzdem anzutreten. Und jetzt sitz ich also hier, mit einem dreimalinplastikgepackten Schokobrötchen (das ist hier echt der absolute Plastikwahnsinn, ganz Indonesien scheint eingetütet) und einem leicht mulmigen Gefühl im Bauch, und warte auf meinen nächsten Flug. Und freu mich, weil ich ein Fensterplatz ergattert habe. Und Indonesien von oben ist wuuuunderschön. Hoffentlich schlafe ich nicht wieder ein…. Liebe Grüße

Meine Frühstücksveranda
Lehrerin in der Sprachschule (endlich bin ich auch mal "die Große" ;)

The show
Mit den Hauptdarstellern ;)



Traurig, aber wahr: Single-Bananas
Ein typischer "Warung", Essensstand