Selamat pagi kawanku (Guten Morgen liebe
Freunde). Gerade komme ich von der Schule heim (hatte heute nur die ersten zwei
Stunden von halb 8 bis 9) und bin ziemlich erledigt. Irgendwie haben die das
Prinzip von einem Praktikum noch nicht ganz verstanden, oder sie haben einfach
ein vollkommen anderes Verständnis…! Das ist so: ich bin für die Fächer
Englisch und katholische Religion eingetragen. Da die Schule ziemlich klein ist
und nur aus einer „Oberstufe“ mit 3 Klassen besteht, hält sich meine
Stundenzahl in der Woche in Grenzen. Ich habe dann gefragt, ob ich nicht
einfach noch in ein paar andere Fächer reinschauen kann, aber davon waren sie
irgendwie nicht ganz so begeistert. Naja. Gestern gings dann los, und
eigentlich hab ich gedacht, dass ich bereits verständlich gemacht habe, dass
ich die ersten paar Tage erstmal „guggen“ will. Tja, dem war dann nicht der
Fall. Schneller als ich „guggen“ konnte saß ich vorne am Lehrerpult und sollte
die 17 Jungs in Englisch unterrichten. Na gut, wir sind ja spontan und
flexibel, und (zum Glück) hielten sich die Englischkenntnisse der Jungs noch
stark in Grenzen, so haben wir erstmal das übliche
„Kennenlern/Ich-stell-mich-vor“- Dings gemacht. Hat dann auch ganz ordentlich
geklappt. Der Lehrer meinte dann, dass er übrigens am Freitag schon in den
Urlaub fährt, das heißt, dass ich seine Klassen dann alleine in Englisch
übernehm. Aha. Gut zu wissen! Heute Morgen standen dann lediglich zwei Stunden
Reli auf meinem Plan. Gestern schon habe ich dem Reli-Lehrer ausdrücklich
erklärt, dass ich heute und morgen erstmal ihm zuschauen will. Dem hat er,
meiner Meinung nach, eigentlich auch zugestimmt. Aber heute Morgen dann: wieder
dasselbe! Er hat mir ein indonesisches Relibuch in die Hand gedrückt, die
entsprechende Seitenzahl aufgeschlagen und gemeint ich soll loslegen. Erst hab
ich mich noch gesträubt, aber als er meinte, er hätte noch Arbeit im Büro,
blieb mir nichts anderes übrig, als loszulegen. Er hat mir nahegelegt, einfach
den Text vorzulesen und sie schreiben ihn dann ab. Aber das erschien mir nicht
ganz sooo sinnvoll, vor allem weil ich keine geringste Ahnung hatte von was der
Text handelt. Das Thema war „Konsum und Materialismus“. Ich hab sie dann
erstmal ne Definition aufschreiben lassen und dann haben sie die drei
wichtigsten Dinge in ihrem Leben bestimmen müssen und wir haben ne
„Klassenauswertung“ gemacht. Dabei kam raus: 1. Gott 2. Grundbedürfnisse (Essen
und Trinken) 3. Familie. Ist doch schon mal ganz gut. Hätte an einer deutschen
Schule wohl anders ausgesehen. Ohne Vorbereitung und das nötige Vokabular fiel
mir das Ganze aber nicht unbedingt leicht und ich hab die letzte Viertel Stunde
dann doch noch zum Text gegriffen und stockend vorgelesen. War dann nicht
unglücklich, als es endlich „geklingelt“ (jemand schlägt mit einem Stock gegen
eine Blechbüchse) hat und hab mich sofort mit meinem Radl auf den Heimweg
gemacht. Jetzt nutz ich die Zeit erstmal um mich auf die Reli-und
Englischstunde morgen vorzubereiten. Und dann frag ich nochmal, ob ich nicht
doch einfach in ein paar Fächern zuschauen kann, oder ich geh einfach rein. Die
Schwester meinte, dass sie sich nicht vor mir blamieren wollen, aber das ist
mir wurschtegal, weil bei mir schauen sie auch einfach zu! Sodela. Soweit
erstmal von mir und meinen Schulerlebnissen. Mein Motto: Können wir das
schaffen? Ja wir schaffen das!
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